Johanniskrautöl: Alle Infos

Johanniskraut ist eine in Europa, Asien und Afrika beheimatete Pflanze und hat auch Namen wie Blutkraut, Tüpfelkraut, Frauenkraut oder Johannisblut. Wenn man die Augen beim Spaziergang in der Natur offen hält, ist sie auch nicht allzu schwer zu entdecken, da die Pflanze gerne an Wegrändern und trockenen und sonnigen Standorten wächst.

Die Blüten sind sonnengelb und die eiförmigen, kleinen Blätter an den bis zu einem Meter langen Stängeln sind mit vielen Ölbehältern durchzogen und scheinen wie perforiert, wenn man sie gegen das Licht hält. 

Man kann dann die vielen kleinen Öldrüsen erkennen. In diesen Drüsen ist ein roter Saft enthalten, der auch in den Blüten zu finden ist. Wenn du eine Blüte zwischen den Fingern zerreibst, tritt die färbende Flüssigkeit hervor. Sie speichert das Sonnenlicht, die Kraft der Sonne.

Johanniskraut wird gerne zu Tee verarbeitet, aber man kann auch relativ unkompliziert das rote Johanniskrautöl zu Hause herstellen, um das es in diesem Artikel gehen soll. Wie das geht und was es sonst noch über die Pflanze zu wissen gibt, erkläre ich dir hier. 

Johanniskrautöl: Wofür kann es verwendet werden?

Traditionell wird Johanniskrautöl äußerlich angewendet. Es kann bei stark beanspruchter und irritierter Haut und auch zur Beruhigung der Haut nach leichten Verbrennungen wie Sonnenbrand angewendet werden. Es pflegt die Haut und schützt sie bei weiterer Beanspruchung. 

Entspannung für die Nerven

Leicht einmassiert auf die Wirbelsäule, Handinnenflächen und Fußsohlen, begleitet Sie das Pflanzenöl aus Tüpfel Johanniskraut in einen sanften und ruhigen Schlaf. So kann nach einer erholsamen Nacht der darauffolgende Tag entspannt beginnen. 

Entspannung für die Muskeln

Gerade nach dem Sport oder einem Tag voller Stress und Anspannung gilt das Johanniskrautöl als wohltuende Nachpflege. An der zu entspannenden Stelle einmassieren, evtl. das Öl vorab in einem Wasserbad erwärmen oder je nach Bedürfnis Wärmflasche auflegen. So wird die beanspruchte Muskulatur wärmend gelockert.

Wohltuende Pflege für die Haut

Grundsätzlich hat Johanniskrautöl pflegende Eigenschaften für die Haut. Wichtig hierbei ist, dass die Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau stammen sollten und keine chemischen oder künstlichen Zusatzstoffe (z.B. zur Haltbarmachung) enthalten sind. 

Bei einer eher empfindlichen Haut sollte man ein paar Tropfen an einer kleinen Stelle testen, wenn man sicher gehen will, dass man das Öl verträgt. 

Auch ist es ratsam, direktes Sonnenlicht nach der Pflege zu vermeiden, dieses kann manchmal in Kombination mit dem Johanniskrautöl zu Pigmentflecken führen. 

Durch die sanfte Pflege und die Befeuchtung der Haut kann das Öl straffen und das Hautbild beruhigen. Es fördert die Regeneration der obersten Hautschicht und führt so zu mehr Spannkraft, einer leichten Straffung und einem zarten Hautbild.

Johanniskrautöl als Massageöl

Dieses wunderbare Öl kann auch super als Massageöl eingesetzt werden. In der Verwendung ist das Rotöl besonders sparsam, überzeugt mit einer nachhaltigen Gleitfähigkeit und pflegt zugleich die massierten Hautpartien. Außerdem wärmt es wohltuend bei Muskelkater und Verspannungen.

Verwendung als Entspannungsbad

Besonders Bio Johanniskrautöl ist ein toller Zusatz für ein entspannendes Bad. Dazu fügt man 1-2 Esslöffel in das heiße Vollbad, genießt die wohltuende Wirkung und lässt die Seele einfach baumeln. 


Wer sollte Johanniskrautöl nicht anwenden?

Es gibt einige Ursachen, warum man etwas vorsichtiger mit der Anwendung von Johanniskrautöl sein sollte: 

  • Johanniskraut ist ein Korbblütengewächs, wer dagegen allergisch ist, sollte sich an die Anwendung herantasten und erst kleine Mengen verwenden, um möglichen allergischen Reaktionen vorzubeugen. 
  • Bei einer überempfindlichen Haut sollte man auch auf eine großflächige Nutzung des Öls verzichten und lieber kleinere Mengen verwenden.
  • Auf blutende Wunden sollte Johanniskrautöl nicht aufgetragen werden.
  • Solltest du bereits Medikamente einnehmen, sprich vor der Anwendung mit deinem Arzt, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden - auch wenn es nur äußerlich verwendet wird. 

Johanniskrautöl einfach selber herstellen

Das rote Öl kannst du ganz einfach zu Hause selbst herstellen. Dazu brauchst du nicht viele Utensilien und du hast im Handumdrehen einen Alleskönner in deiner Naturapotheke.

Das brauchst du:

  • das blühende Kraut (dabei schneidest du das obere Drittel der Pflanze ab)
  • hochwertiges Pflanzenöl aus kontrolliert biologischem Anbau (z.B. Olivenöl)
  • ein Schraubglas mit Deckel
  • Geduld

So geht's:

  • Blüten und Blätter vom Stängel streifen.
  • Das Schraubglas mit dem Kraut locker füllen.
  • Mit dem Öl aufgießen, damit alle Pflanzenteile gut bedeckt sind.
  • An einem warmen und wenn möglich sonnigen Ort ungefähr sechs Wochen lang ziehen lassen. Ab und zu vorsichtig schütteln.
  • Das mittlerweile rot verfärbte Öl abseihen und in dunklen Fläschchen lagern. 

Wie viel du von dem Johanniskrautöl herstellst (vielleicht willst du ja auch was verschenken), bleibt dir überlassen. Da es ein natürliches Öl ist, hebst du es am besten im Kühlschrank auf und lässt es nur auf Zimmertemperatur erwärmen, wenn du es verwenden möchtest. Es hält dort ungefähr 6 Monate. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß dabei.