Thymiantee: Tipps und Rezepte rund um das aromatische Kraut

Thymiantee ist eine unkomplizierte Methode, um das besondere Kraut innerlich anzuwenden. Die Pflanze ist voll von sekundären Pflanzenstoffen, die in Form der ätherischen Öle Thymol und Cineol Thymian seinen charakteristischen Duft und Geschmack verleiht. In der Pflanzenkunde ist Thymian seit Jahrhunderten bekannt und findet als Kochzutat, Tee und Zugabe für traditionelle Rituale rege Anwendung.  

Frischer Gartenthymian duftet warm, honigsüß, ein wenig wie würziger Waldboden mit Moosen und Tannennadeln. Er wird vor allem zum Kochen verwendet und harmoniert wunderbar mit Steinpilzen und Pfifferlingen, Wildfleisch und -geflügel, Kaninchen und Wurzelgemüse. Er passt auch wunderbar zu Linsen, Ziegenkäse und anderen Schmorgerichten. Selbst Desserts lassen sich mit Thymian herrlich verfeinern, zum Beispiel in Kombination mit Steinfrüchten und Honig. 

Getrockneter Thymian entfaltet sein Aroma erst bei längerem Erhitzen, deswegen verwendet man diesen für Tees und Aufgüsse. 

Woher kommt die Pflanze und wer trank auch schon früher Thymiantee?

thymiantee selber machen

Thymian kommt vorwiegend aus dem westlichen Mittelmeerraum: Griechenland, Italien, Kroatien... Die Ägypter, Römer und alten Griechen kannten die Pflanze schon damals sehr gut und wandten ihn zum Beispiel zum Einbalsamieren von Toten an, aber auch als Tee oder Aufguss für verschieden Zwecke fand er Verwendung. Die alten Völker kannten schon damals den hilfreichen Nutzen von Thymian. 

Thymian ist eine sehr robuste und bisweilen sogar winterharte Pflanze, wächst also auch bei uns im Freien. Das hat den Vorteil, dass wir uns entscheiden können, ob wir ihn frisch oder getrocknet verwenden möchten. 

Für Tee ist die getrocknete Variante besser geeignet, da die ätherischen Öle intensiver hervortreten und das Aroma dann am stärksten ist. Dazu lässt man Thymiantee, aber auch andere Kräutertees relativ lange ziehen. 

Thymiantee: Tipps und Rezepte

Ich kann nur empfehlen, Thymiantee selbst herzustellen. Es ist super einfach und schmeckt um Welten besser als Tee aus den herkömmlichen Beuteln. Außerdem schont es die Umwelt, weil man nicht so viel Müll produziert. 

Getrockneten Thymian bewahrst du am besten in einer luftdichten Dose aufbewahren. Frischer Thymian sollte schnell verbraucht werden. Am einfachsten ist es, wenn du ihn in einem Topf auf dem Balkon oder im Kräuterbeet anbaust, dann kannst du ihn immer bei Bedarf abschneiden und es bleibt nichts übrig.   

Was du brauchst: 

  • getrockneten Thymian (entweder aus dem eigenen Garten - hier findest du die Anleitung zum Trocknen, oder in einem Biomarkt in größerer Menge lose gekauft).
  • Wasser
  • Teesieb
  • Kanne oder Krug
  • evtl. Honig oder Reissirup

Einfacher Thymiantee

Ich mache immer gleich eine größere Menge Thymiantee, da man ihn auch kalt wunderbar trinken oder wieder aufwärmen kann. 

Auf einen Liter sehr heißes, aber nicht kochendes Wasser kommen ca. vier Esslöffel getrocknetes Thymiankraut. Das Wasser gießt du gleichmäßig durch das Kraut in einem Sieb und lässt es anschließend mindestens 10 Minuten ziehen. Länger ist auch kein Problem, aber mit der Zeit wird der Tee bitter. Wer mag, kann ihn mit etwas Honig oder Reissirup süßen. 

Thymian Eistee

Wer schon Thymiantee gemacht hat, kann daraus dann einen aromatischen, leckeren und herb-frischen Eistee machen. Dazu presst du einfach eine Zitrone aus, nimmst etwas Honig, Reissirup oder anderen Sirup und vermischt das ganze nach Geschmack mit dem Tee. Nun füllst du ein Glas mit Eiswürfel zu zwei Drittel mit der Teemischung und gießt den Rest mit Sprudelwasser auf. Und fertig ist ein herrliches Sommergetränk… 

Was kann man noch mit Thymian machen?

Neben Thymiantee gibt es viele schöne weitere Möglichkeiten, das Kraut anzuwenden. In der Küche ist es ein traditionelles und klassisches Kraut, das in Frankreich, Italien oder Griechenland gerne verwendet wird. Grundsätzlich passt es gut zu Schmorgerichten, sollte aber frisch erst ein paar Minuten vor Ende der Garzeit hinzugegeben werden. Getrocknet kann es von Anfang an in den Topf oder die Pfanne, damit es sein volles Aroma entfalten kann. 

Thymian - Kartoffeln aus dem Backofen (für zwei Personen als Hauptspeise)

Zutaten: 

  • getrockneten Thymian
  • 1 kg neue Bio Kartoffeln, gewaschen und geviertelt
  • Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • Balsamico
  • Grüner Salat für zwei Portionen
  • 200 g griechischer Joghurt

Zubereitung:

  • Ofen kurz auf 180 Grad Umluft vorheizen. 
  • Die Kartoffelspalten in einer Schüssel mit einem guten Schuss Olivenöl, Salz und Pfeffer vermischen. Wer mag, kann auch noch geriebene Zitronenschale hinzugeben. Das passt super zum Thymian. 
  • Auf einem Backblech mit Backpapier verteilen und für gut 30 Minuten, auf jeden Fall bis sie goldbraun sind, im Ofen backen. 
  • Grünen Salat zubereiten.
  • Griechischen Joghurt mit Salz und Pfeffer und einem Schuss Balsamico würzen.

Voila, fertig ist ein vollwertiges, leichtes, günstiges und wundervoll aromatisches Gericht. 


Tomatensuppe aus dem Ofen mit frischem Thymian (für ca. 4 Personen)

Zutaten:

  • 1 kg frische Tomaten, waschen und Strunk entfernt
  • 3 Zehen Knoblauch, geschält und mit dem Messer angequetscht
  • 1 kleine rote Zwiebel, geschält und halbiert
  • 4 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • 1 EL Tomatenmark
  • 2 Zweige frischen Thymian, Blätter abgelöst
  • 150 ml Gemüsebrühe
  • ca. 100 ml Kokosmilch 

Zubereitung: 

  • Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und bereithalten. 
  • Größere Tomaten halbieren, kleinere können ganz bleiben.
  • Vorbereitete Tomaten mit Knoblauch und der Zwiebel aufs Backblech geben, mit Olivenöl mischen. Gerne auch mit den Händen gut vermengen. Salzen. Auf mittlerer Einschubleiste 35 - 40 Minuten backen. 
  • ca. 10 Minuten vor Ende der Garzeit Thymianblätter zu den Tomaten im Ofen geben und mit schmoren.
  • Die gerösteten Tomaten nun mit Knoblauch, Zwiebeln und Thymian in einen Topf geben und Gemüsebrühe und Tomatenmark unterrühren. 
  • Alle Zutaten mit einem Pürierstab oder in einem Mixer zerkleinern (je nachdem wie fein man die Suppe mag), dann nochmal kurz erhitzen. 
  • Kokosmilch angießen und abschmecken. 

Für mich gehört geröstetes Brot unbedingt dazu, aber da kann jeder selber nach Gusto kreativ werden.