Kräuterkissen selber machen – so einfach geht’s

Kräuterkissen können verschiedenste ätherische Öle freisetzen. Das ist ganz davon abhängig, welche Kräuter du in deine Kissenhülle füllst. Einige Kräuter helfen durch ihre angenehmen Gerüche beim Einschlafen, andere geben deinem Wohnzimmer eine besonders gemütliche Atmosphäre. Die ätherischen Öle entfalten sich durch deine Körperwärme und dem Druck, der durch das Liegen auf dem Kissen entsteht. Durch das Aneinanderreiben der Kräuter werden dann die Öle freigesetzt und du kannst sie einatmen. 

Was du für ein selbst gemachtes Kräuterkissen brauchst 

Ein Kräuterkissen selbst zu machen, ist gar nicht so schwer, wie du vielleicht denkst. Du musst lediglich eine Kissenhülle nähen und deine Kräutermischung herstellen. Doch keine Sorge, ich erkläre dir selbstverständlich Schritt für Schritt, wie du vorgehen musst. Bereite dir am besten vorher alle Materialien vor, damit bei der Herstellung nichts mehr schiefgehen kann.

Was du brauchst:

Für den Kissenbezug:

  • 2 Stücke Naturstoff in gleicher Größe (Leinen- oder Baumwollstoff) 
  • Nähmaschine

Für die Füllung:

  • deine individuelle Kräutermischung aus getrockneten Kräutern
  • Heu, Wolle oder Baumwolle als Füllstoff
  • optional: Ätherische Öle

Welche Kräuter kommen in die Kräutermischung

Wie viele verschiedene Kräuter du in dein Kissen einnähst, ist ganz dir überlassen und hängt vor allem davon ab, was du mit deinem Kissen erreichen möchtest. Bei der Auswahl der Kräuter solltest du immer im Hinterkopf behalten, dass die vielen Kräuter und Pflanzen unterschiedliche Gerüche freisetzen. Ich würde empfehlen, eher einige wenige Kräuter zu wählen, deren Duft bestmöglich miteinander harmoniert. 

Du solltest darauf achten, dass du ausschließlich getrocknete Kräuter verwendest, denn ansonsten kann es passieren, dass die Kräuter in deinem Kissen anfangen zu schimmeln. Getrocknete Kräuter kannst du bei ausgewählten Händlern kaufen, die sich auf den Verkauf getrockneter Kräuter spezialisiert haben. Alternativ kannst du auch Kräutertees aus der Drogerie verwenden oder du suchst dir die passenden Kräuter in deinem Garten oder bei einem Waldspaziergang und trocknest sie selbst. Damit dabei alles glattläuft, findest du in meinem Magazin eine ausführliche Anleitung, wie du Kräuter am besten trocknest und konservierst.

H3: Welche Kräuter sind besonders wohltuend?

Viele Kräuter haben besonders wohltuende und pflegende Effekte auf den Körper. So können Kräuterkissen zum Beispiel einen erholsamen Schlaf unterstützen. Die wohltuenden Gerüche, die die ätherischen Öle durch die Körperwärme und die Reibung der Kräuter aneinander freigesetzt werden, verleihen dem Schlafzimmer eine ganz neue Atmosphäre. Für das Kräuterkissen im Schlafzimmer empfehle ich folgende Kräuter und Pflanzen:

  • Jasminblüten
  • Salbei
  • Zirbe
  • Baldrian
  • Lavendel
  • Johanniskraut
  • Melisse 
  • Hopfen

Andere Kräuter und Pflanzen haben einen zu intensiven Geruch, um sie in ein Kräuterkissen für das Schlafzimmer zu mischen. Dennoch kann der Geruch zum Beispiel im Bad oder im Wohnzimmer für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Für einen besonders wohltuenden Duft empfehle ich dir eine Kombination aus einiger dieser Kräuter und Pflanzen:

  • Lavendel
  • Rosenblüten
  • Pfefferminze
  • Zitronenmelisse
  • Kamille
  • Salbei
  • Thymian
  • Rosmarin
  • Eukalyptus
  • Orangen- oder Zitronenschale
  • Basilikum
  • Giersch
  • Holunderblüte
  • Schafgarbe

Für das Kinderzimmer solltest du, ähnlich wie im Schlafzimmer, auf sehr intensive Gerüche verzichten. Daher möchte ich dir für einen wohltuenden Geruch im Zimmer deine Kleinsten eine Kombination aus folgenden Kräutern und Pflanzen ans Herz legen:

  • Fenchel
  • Anis
  • Melisse
  • Kamille
  • Lavendel
  • Dillsamen

Übrigens: Lavendel riecht nicht nur besonders gut, sondern hält dir nachts auch zuverlässig lästige Stechmücken fern. Auch gegen Motten ist Lavendel ein beliebtes Mittel. Wenn du Spaß bei der Herstellung deines Kräuterkissens hat, versuche dich doch mal an einem reinen Lavendelkissen für deinen Kleiderschrank. Dieser bleibt dann mottenfrei und deine Kleidung wird den wohltuenden Duft des Lavendels annehmen, sodass du den ganzen Tag Freude daran hast.

 

Alle Arbeitsschritte einfach erklärt

  1. Schneide dir deine Stoffstücke gleichmäßig zu. Damit es einfach bleibt, empfehle ich dir zwei Quadrate zuzuschneiden, die etwa 25 x 25 cm groß sind. Ganz nach Belieben kannst du natürlich auch größere oder kleinere Kissen nähen oder sogar mit ausgefallenen Formen experimentieren.

  2. Lege die beiden Stoffstücke mit den rechten Stoffseiten aufeinander und nähe das Viereck an drei Seiten mit einer Nähmaschine zusammen. Ich empfehle dir dazu einen eher dichten Stich, damit deine zerkleinerten Kräuter nicht aus der Hülle krümeln. Lasse eine Seite deines Stoffes offen, damit du deine Kräutermischung noch problemlos in die Hülle füllen kannst. Hast du dich für eine ausgefallenere Form entschieden, lasse an einer Stelle etwa 5 bis 10 Zentimeter der Naht offen.

  3. Nun musst du die Kissenhülle umdrehen, sodass die Nähte nach innen verschwinden. Anschließend kannst du die Kräuter und deinen Füllstoff in die Hülle füllen und gut verteilen. Bei der Wahl des Füllstoffes sind dir keine Grenzen gesetzt. Ich nutze meistens Baumwolle oder Schafwolle, da diese Materialien angenehm weich sind. Oft werden aber auch Heu oder Dinkelspelz genutzt. Für einen intensiveren Duft kannst du auch noch ätherische Öle zu deiner Füllung geben. Diese können übrigens auch helfen, wenn die Duftintensität deines Kissens langsam nachlässt.

  4. Schließlich muss noch die letzte Naht geschlossen werden. Schlage dazu etwa einen Zentimeter der noch offenen Seite nach innen. Dann kannst du diese ganz knappkantig verschließen. Auch hier solltest du im besten Fall einen engen Stich wählen, damit deine Kräuter auch im Kissen bleiben. Wenn du dein Kissen regelmäßig neu befüllen willst, kannst du entweder immer wieder die Naht ein kleines Stück auftrennen, oder du vernähst einen Reißverschluss im Kissenbezug, sodass du es immer wieder nach Belieben neu füllen kannst.

Tipp: Wenn du keine Nähmaschine zur Hand hast, kannst du die „Nähte“ auch mit einer Heißklebepistole verschließen. Achte dabei darauf, dass du nicht zu viel Kleber aufträgst, damit die verklebten Kanten nicht dick und hart werden und dann stören und drücken.

Wie benutze ich das Kräuterkissen?

Bevor du dein Kissen verwendest, solltest du es mit den Fingern ein wenig auflockern und einmal vorsichtig durchkneten. Normalerweise nimmt das Kräuterkissen durch deine Körperwärme eine angenehme Temperatur an, sodass du es vorher nicht erwärmen musst. Wenn dir kalt ist und du ein bisschen Wärme vertragen kannst, erhitze das Kissen am besten zwischen zwei Wärmflaschen. 

Alternativ kannst du das Kräuterkissen auch auf der Brust platzieren, denn auf diesem Wege kannst du die ätherischen Öle von den getrockneten Kräutern und Pflanzen direkt einatmen. So werden deine Atemwege schnell erreicht und du kannst besonders intensiv den wohltuenden Geruch des Kissens genießen. 

Zum Einschlafen platziere das Kräuterkissen entweder neben dir oder unter deinem Kopfkissen und profitiere so von den angenehmen und wohltuenden Düften.